Im Bereich der eher kommerziell orientierten Horrorfilme dominierten in den Kinos und im Fernsehen der 1980er Jahre vor allem Fortsetzungsreihen. Sowohl von erfolgreichen Filmen der späten 70er wie Halloween oder Freitag der 13., als auch von neuen Filmen wie Tobe Hoopers 1982 gedrehtem Poltergeist, Wes Cravens rasch populär gewordenem Nightmare – Mörderische Träume (A Nightmare on Elm Street, 1984) oder Chucky – Die Mörderpuppe (1988).
Besonders durch die Etablierung des Heimvideo-Marktes wuchs parallel zum Mainstream des Unterhaltungskinos ein immer größer werdender Underground-Markt für Horrorfilme an, der im B-Movie-Bereich seit dem überraschenden Erfolg von Romeros Dawn of the Dead zu einer geradezu überwältigenden Schwemme von mitunter äußerst brutalen, oft ausschließlich an Ekeleffekten orientierten Splatterfilmen führte. Unzählige, meist mit wenig Aufwand und Einfallsreichtum gedrehte Filme etablierten die an der Ästhetik der Zombiefilme Romeros orientierte Genre-Abart des Gore-Films, der sich vor allem durch explizite und ausgedehnte Zurschaustellung körperlicher Gewalt, zerstörter Körper und hervorquellender Gedärme auszeichnet. Beispiele für den Zombiefilm der 80er Jahre sind Bruno Matteis Die Hölle der lebenden Toten (Hell of the Living Dead, auch: Virus, 1980) oder Umberto Lenzis Großangriff der Zombies (Nightmare City, 1980).
Oft verband sich das Horrorgenre auch mit den in den 60er und 70er Jahren aufgekommenen Stilmitteln des Exploitation-Films, der sich unter anderem durch eine oft reißerische Inszenierung von brutaler Gewalt, Folterungen und anderer Grausamkeiten auszeichnet. Dies zeigt sich insbesondere am Genre des Kannibalenfilms, das sich aus den Settings und Stilmitteln der Mondofilme der 60er Jahre entwickelt hatte und durch eine besonders extreme Darstellung von Splatter- und Gore-Effekten auszeichnete. Ihre an den Abenteuerfilm angelehnte Dramaturgie bezogen die Filme dieses Genres meist aus dem Aufeinandertreffen von kannibalistischen Ureinwohnern und weißen Touristen, gelegentlich auch vermischt mit Elementen des Softpornos. Zwei der bekanntesten Filme dieses insgesamt recht kurzlebigen Genres, das nach einem Popularitätshöhepunkt um 1980 herum fast vollständig wieder von der Bildfläche verschwand, sind Ruggero Deodatos 1980 gedrehter Cannibal Holocaust (Nackt und zerfleischt) und Umberto Lenzis Cannibal Ferox (Die Rache der Kannibalen, 1981). Unter anderem die extremen Gewaltdarstellungen und oftmals realen Tiertötungen brachten die Kannibalenfilme sowohl in die Mediengewaltdebatten der 80er Jahre als auch auf die Indizierungsliste der BPJM.
Aus der Masse der unzähligen relativ unoriginell und meist aus kommerziellen Motiven heraus produzierten Splatter- und Gore-Filme der 80er Jahre ragte – neben ohnehin ernsthafteren Produktionen wie Romeros Day of the Dead (1985) oder Filmen wie Hellraiser (1987) – vor allem Sam Raimis Splatterfilm Tanz der Teufel (engl.: The Evil Dead, 1981) heraus, der trotz seines niedrigen Budgets zu einem Kultfilm des Genres avancierte. Verantwortlich dafür war nicht zuletzt die innovative und experimentelle, extrem subjektivierte Kameraführung, die teilweise sogar die Perspektive des bösen Antagonisten einnahm, den man gerade deshalb nicht zu Gesicht bekam. Zudem bestach der Film durch einen eigentümlichen selbstironischen Charme, ohne deshalb bereits zur Komödie zu werden. Der Erfolg von Tanz der Teufel brachte mehrere Fortsetzungen hervor, die jedoch trotz des erhöhten Budgets an den Erfolg des ersten Teils nicht mehr heranreichen konnten.
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